Ich war zu den Ställen gegangen um irgendwo Ruhe zu finden. Deswegen war ich auch nicht im Stall, sondern hatte mich auf einer freien Fläche unter einen Baum gesetzt und meine Kopfhörer auf den Ohren. Das abendliche Gekreische der menschlichen Mädchen hatte mich ziemlich genervt, aber das gehörte dazu. Nachdem der Unterricht vorbei war wollte ich von der Nacht einfach noch etwas haben. Und das nicht in dem Sinne von irgendwelchen Gesprächen die ihn weder interessierten noch auf irgendeine Art ansprach.

Akio mochte die Tiere und vor allem die Pferde hier. Er besaß kein eigenes, wollte aber immer eins haben. Aber man sagte immer, es wäre viel zu gefährlich dafür. Heute war ein schlechter Tag für Akio, denn er brauchte seinen Gehstock, aber frische Luft schnappen, hatte noch niemanden geschadet. Nach einer kurzen Sichtung der tollen Geschöpfe ging er weiter und sah auf einer freien Fläche, jemanden unter einem Baum liegen. Neugierig wie er war, lief er langsam auf die Gestalt zu.

Meine Arme waren vor der Brust verschränkt und meine Augen geschlossen. Es war bei mir fast immer so das meine Uniform nicht den Begriff ordentlich verdient hatte. Der Blazer war offen und das schwarze Hemd nicht bis oben geschlossen, außerdem hing es über der Hose und die Krawatte war auch nur locker unterhalb des Ausschnitts zu sehen. Die Musik war laut und die Kopfhörer bedeckten meine Ohren komplett, weshalb es leicht war alles auszublenden. So bemerkte ich auch den Jungen nicht der sich mir näherte so recht.

Sein Gegenüber schien ihn nicht bemerkt zu haben, musterte er den Schüler nur und legte seinen Kopf schief. Er wollte schon wieder gehen, da er ihn nicht stören wollte und drehte sich deswegen um.

Die Tür des Stalls in der nähe knallte und ich machte die Augen auf. Ich sah den Jungen (Akio) der sich von mir entfernen wollte. Wolltest du was? Ich gähnte etwas und schob die Kopfhörer herunter so das sie um meinen Hals lagen.

Akio kratzte sich leicht am Kopf. "Äh.... Nein. Eigentlich nicht, hatte dich nur hier liegen sehen oder generell hier jemanden liegen sehen, weswegen ich einfach mal aus freiem Interesse nach schauen wollte...", murmelte Akio dann leicht nervös.

Ich blinzelte langsam und sah den Jungen weiter an. Es ist ruhig hier. Das war für mich Erklärung genug warum ich dort war und schlief. Den Kopf legte ich zur Seite. Irgendwas an ihm war komisch und er schien nervös.

Er hatte genickt, wenn auch nur leicht. "Ja, da hast du Recht. Kommst du oft hier her?", wollte Akio dann wissen und blickte ihn abwartend an.

"Wenn mir danach ist." Was daran lag das es dort auf eine Art ruhig war und gleichzeitig nicht, aber das hatte mit meiner Fähigkeit zu tun und würde von anderen nicht wahrgenommen werden. "Die Pferde sind restlos", ich spürte die aufgebrachten Vibrationen in der Erde. Vermutlich waren sie ein bisschen erschrocken wegen dem Knall als die Türen zugeflogen waren. Dabei war dort wo wir standen nichts aus dem Stall zu hören.

Akio nickte vorsichtig. "Verstehe...", meinte er dann leise. Er fühlte sich, als würde er hier stören. "Du meinst, weil die Tür zugeknallt wurde?", fragte Akio dann verwirrt nach und sah kurz zum Stall hinüber. Akio hatte ja keine Ahnung von der Fähigkeit, welche Ryo besaß. "Ach... ich bin übrigens Akio...", stellte sich er verspätet vor.

Aus meinen Kopfhörern war die Musik ziemlich laut zu hören, aber für mich war sie perfekt da sie wenigstens Geräusche weitgehend ausblendete auf diese Art. "Kann sein." Er ging genauso wie ich davon aus das es das war, bei dem Krach auch kein wunder. "Ryō." Der Gehstockjunge roch ein bisschen eigenartig. Einen Ähnlichen Duft hatte ich irgendwo schon einmal wahrgenommen aber ich hatte nie darauf geachtet. Seiner war ein bisschen anders und ein bisschen komisch. Was auch immer, sind wahrscheinlich die Pferde in der nähe. Damit gab ich mich für den Augenblick zufrieden. Der Junge sah nicht aus als wenn er reiten gehen wollte, schon gar nicht wenn er einen Gehstock dabei hatte. "Was machst du hier?"

Er hörte scheinbar gerne laute Musik, denn das konnte Akio ja selbst hören und dabei musste er kein Vampir sein. "Du redest nicht viel oder?", fragte dann Akio leise nach. Er wurde aus seinem Gegenüber einfach nicht schlau. Einerseits hatte er das Gefühl, dass er hier störte, aber anderseits hatte er das Gefühl, dass es diesem Ryo nichts ausmachte. Akio nickte leicht. "Schön dich kennen zu lernen, Ryo", meinte Akio dann noch und lächelte leicht. Akio musterte Ryo kurz und ruhig, bevor er ihm eine Antwort gab. "Ich habe mich nur etwas bewegen wollen. Habe kurz bei den Pferden vorbei geschaut." Dann überlegte Akio etwas, etwas länger als er wollte. "Du sag mal, Ryo... Störe ich dich? Ich kann auch wieder gehen, dass ist kein Problem.", hatte Akio dann leise gesagt. Er sah ihn schon fast scheu an.

Ich schaute den Jungen an der sich als Akio vorgestellt hat. "Ist das schlimm?" Das war für mich einfach vollkommen normal das es so war. So war ich schon immer gewesen. "Gleichfalls Akio", gab ich ruhigen Tons zurück. Die Pferde waren ein Grund dort zu sein, weil ihre Bewegungen, die Vibrationen stark genug waren um anderes auszublenden für den Moment. "Ich melde mich schon, wenn mich jemand stört."

Akio hörte dem Jungen zu und schüttelte seinen Kopf. "Nein, es ist nicht schlimm, wenn es für dich reicht, wenig zu reden, dann passt das", hatte er dann erwiedert und kurz überlegte er. Er wusste nicht, was er noch mit ihm reden sollte oder ob er überhaupt mit ihm reden sollte. "Dann ist ja gut", hatte Akio dann erwiedert und überlegte fieberhaft, was er noch hier machen sollte, denn Ryo schien ja keine Plaudertasche zu sein und er wollte ihn nicht zwingend ausquetschen, wenn er nicht gerne viel sprach, weswegen er sich leicht auf die Unterlippe biss, während er grübelte.

Da ich war wie ich schon immer war, wie es meine Persönlichkeit am besten kleidete neigte ich einfach den Kopf ein bisschen. Der Geruch des Jungen war noch immer eigenartig, auch wenn ich vorher schon entschied es einfach mit der einfachen Erklärung abzutun. Immer wenn er wieder in meine Richtung wehte fragte ich mich doch wieder was das war. "Warum der Stock?" Das war auch eine Sache die auffiel. Da ich danach zumindest fragen konnte, tat ich das auch. Was seinen Geruch anging konnte er wahrscheinlich nichts sagen. Falls er überhaupt verstand was ich meinte, wenn ich sowas fragen würde. Er immerhin ein Mensch.

"Der Stock...", kurz sah Akio zu seinem Gehstock. "Manchmal brauche ich ihn, als Unterstützung.", erklärte er dann nur vage. Er wollte ih nicht unbedingt offenbaren, dass er kränklich und schwach war, manchmal nicht mal stehen konnte, ohne sich wo abzustützen.

@Ryō

Ich sah ihn an, aber so ganz beantwortete das die Frage nicht. "Hm, verstehe. Denke ich." Aber wenn er darauf nicht weiter eingehen wollte dann konnte ich dagegen auch nichts machen. "Ist das nicht schwer mit dem Stock?"

Er musterte Ryo. "Ich weiß nicht, was daran schwer sein sollte?", meinte er dann verwirrt. Der Gehstock half ihm doch und behinderte ihn nicht in keinster Weise, nur die Tatsache, dass er überhaupt einen brauchte, dass behinderte ihn schon, aber der Gehstock half ihm ungemein. "Ich kann mich ja nicht dauernd in die Arme von anderen werfen, damit sie mich stützen, daher ist das mit dem Gestock viel einfacher", außer er hatte was ganz anderes gemeint, aber das wusste Akio nun auch nicht.

Ich stand auf und steckte meine Hände in die Taschen. "Immer etwas bei sich zu tragen kann auch störend sein." Wenn es das war wie er das verstanden hatte ließ ich das so stehen. Vielleicht hat er es so verstehen wollen, weil er über alles andere nicht reden wollte.
"Es ist nichts falsch daran sich helfen zu lassen." Das er den Stock ab und an brauchte hieß ja nicht das er ihn immer brauchte und dann wäre er doch eher störend.

Akio verzog das Gesicht. "Ich trage ihn gelegentlich, nicht immer. Ich störe mich auch nicht an ihm. Er ist sowas wie ein alltäglicher Begleiter, wie ein Frend, sozusagen. Ich bin froh, dass ich den Stock habe und mich nicht dauernd in andere Hände begeben muss und auf deren Hilfe angeweiesen bin.", meinte Akio dann und schüttelte den Kopf. "Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich tun soll oder was ich nicht soll. Ich brauche keine Hilfe von anderen und schon gar nicht von Fremden, es reicht mir schon, dass mir meine Schwester dauernd meint, helfen zu müssen"

(Ich versteh deinen ersten Satz nicht und bitte verlinken :D)

"Mag sein, aber bei Hunterfamilien ist es noch schlimmer, als wahrscheinlich sonst.", hatte Akio dann erwiedert und seufzte kurz. "Wie auch immer, spielt ja nun auch keine Rolle", hatte Akio dann erwiedert und zuckte leicht mit seinen Schultern.

@Ayano

(da hat das handy verärgert verschluckt, ansonsten ist der logisch)

"Es ist eher eine Frage des Charakters, glaube ich. Wenn ein Hunter sich nicht kümmern will, dann ist er nicht gezwungen. Die Einstellung wird vermittelt, aber man ist nicht gezwungen sie zu übernehmen." Das war jedenfalls was ich dachte. Aber ich sah auch schon Hunter die keine solche Bindung zu ihrer Familie hatten.