Aufmerksam lauschte ich dem was er sagte und schaute ihn auch so an, auch wenn das in meinem Fall immer schwer zu erkennen war. "Verbundenheit ist etwas das nicht durch Logik entsteht. Auch wenn etwas einem als natürlich aufgezeigt wird heißt es nicht das wir so empfinden. Erzwungen sind solche Dinge wertlos." Meine ruhige und monotone Stimme schien immer jegliches Interesse zu fehlen, aber so war das nicht. Viel sprach ich in der Regel nicht, aber ich tat es manchmal. Den Ton konnte ich da nur bedingt beeinflussen.
"Ich glaube neben dem Abschluss sind auch Verbündete die man hier finden kann wichtig. Eine Position muss gestärkt werden und das nicht nur durch gute Argumente."

Ich neigte meinen Kopf ein bisschen. "Wenn man sie nur auf solchen Gründen aufbaut wäre es auch egal wenn sie freiwillig wäre. Man stünde nicht vollkommen dahinter." Wieder hatte ich zugehört und fragte mich wo da genau der Unterschied war. "Die Bekanntschaften hier werden dir sicher helfen egal wie man sie nennt oder nicht?"

Er antwortete mir nicht auf meine Frage, was mir nicht entgangen war. "Es wurde so entschieden das ich hier sein soll. Man hat gesagt es ist das Sicherste." Kurz zuckte ich mit den Schultern.

Ich überlegte kurz meinen Kopf zu schütteln aber tat es dann nicht. "Es war nicht meine Idee, aber ich habe auch nichts getan, um nicht her zu müssen." Mir war es einfach egal gewesen. "Du hast Charakter, offenbar auch Rückrad, mehr als andere die abstreiten das sie die Art der Blutaufnahme bevorzugen. Die Tabletten helfen, aber sie sind nicht einmal ein Bruchteil von dem was wirkliches Blut für einen von uns ist." Sittsam nippte ich wieder an meinem Tee. "Deine Einstellung zur Hierarchie ist verständlich, es werden sicher auch noch viele so denken. Auch wenn sie das nicht sagen wie du es tust."

"Es ist mir recht egal wo ich bin. Einen Unterschied macht es ja nicht wirklich." Es gab auch niemanden der mich Zuhause erwarten würde. "Wir sind Vampire, wir trinken Blut. Wenn du es dir anders besorgst, keinem schadest und die Schüler nicht gefährdest wird es sicher kein Drama auslösen." Während ich meinen Tee trank hörte ich seinen Worten weiter zu. "Nicht nur die Herkunft ist entscheiden ob jemand eine Stütze sein kann für das was du vorhast. Einige haben charakterliche Eigenschaften die einem selbst fehlen, aber für gewisse Positionen unerlässlich sind." Durch Leute die einem zur Seite standen konnten sie einem auch helfen.
"Ich bin froh das es keine einzelne Familie mehr ist die herrscht. Der Senat ist in seiner Art nicht perfekt, aber es ist ein guter Weg, schätze ich."

Ich hatte meinen Tee geleert und erhob mich als es voller zu werden begann. Ohne jemanden anzusehen verließ ich die Cafeteria.

--> Garten Mond Unterkunft

Mir war es zu viel weshalb ich warten wollte bis sich die Gänge geleert hatten. Das wollte ich machen indem ich mir einen Tee holte und mich so lange in die Cafeteria setzte. Das schon jemand an meinem üblichen Platz war sah ich erst als ich bereits saß. Er schien zu schlafen und weil ich fürchtete sein Buch könnte ihm aus der Hand fallen versuchte ich es ihm vorsichtig aus den Dingern zu ziehen.

Er war kein Vampir das war nicht zu übersehen, er hätte auch schon längst nicht mehr in der Cafeteria sein sollen. Aber das hatte er wohl verschlafen. "Die Tagesklasse hat ihren Unterricht schon hinter sich. Wahrscheinlich solltest du versuchen unbemerkt in deine Unterkunft zu kommen?" Wenn die Wächter ihn fanden gab es sicher Ärger, weil er noch da war. Wegen einiger Vorfälle wäre es sehr wahrscheinlich das sie ihm nicht glauben würden, dass es einfach ein Versehen war das er noch da war. Sein Buch legte ich auf den Tisch sobald ich es aus seinen Fingern gezogen hatte.

Ich sah ihn an, aber es hatte ihn wohl erschreckt mich zu sehen. Oder die Uniform, da war ich mir nicht ganz sicher. "Die meisten sind auf dem Weg in die Klasse." Was die Schüler anging war er wahrscheinlich weniger gefährdet, aber wegen der Wächter sah es anders aus.
"Bis jetzt hat dich niemand gesehen. Ich werde keinem was sagen, du musst dir also bislang keine Gedanken wegen Ärger machen. Du musst nur ungesehen zu deiner Unterkunft kommen."

Er hatte seinen Blick so gerichtet das er mich nicht einmal ansah. Jeder war anders, aber gar nicht weiter angeschaut zu werden war dennoch eigenartig. "Ich habe das Buch genommen, weil es aussah als könnte es runterfallen." Ich schob es zu ihm rüber, es war ja seins und ich nahm es ja nur damit es nicht runterfiel. Weil ich nicht dachte das ich noch da wäre wenn er aufwachte hatte ich es auf den Tisch gelegt.
"Warum nicht? Das Sie ist auch nicht nötig." Ginge es danach wie die Menschen uns sahen waren wir in ihrem Alter und einfach nur in einer anspruchsvolleren Klasse. Außerdem fand ich nicht das man so extrem die Linie ziehen musste.

Ich kippte meinen Kopf zur Seite. Er bedankte sich wirkte aber als wenn er aufspringen und weglaufen wollte. Leider war ich schlecht darin geworden mit anderen umzugehen darum fiel sogar ein beruhigendes Lächeln eher kläglich aus. "Kein Problem. Es wäre aucg nicht gut gewesen wenn du deswegen aufgefallen wärst. Es hätte nur Ärger gebracht." Das zu erklären wäre nicht leicht gewesen. "Wegen mir musst du dich nicht erklären. Keiner wird von mir erfahren das du hier bist. Und ich sag das du geschlafen hast, ich glaube dir wenn du sagst es war keine Absicht." Eher die Wächter hätten besser aufpassen müssen. "Unsere Klasse...? Egal was andere erzählt haben. Die Klasse ist nicht anders als eure. An ihr ist nichts besonderes."

Ich wusste nicht warum er so dachte, wenn es einfach ein Versehen war dann konnte er auch nicht viel dafür. "Der Körper nimmt seine Pause, das kann man nicht immer kontrollieren." Folglich hatte er keinen Grund sich schlecht zu fühlen deswegen.
"Meine Klasse nicht, einige der Personen darin sind einfach beliebt bei einigen Schülern aus deiner Klasse. Mehr ist das nicht." Auch wenn ich da selbst nicht verstand warum genau das so war. "Jede Schule ist strikt mit ihren Regeln, hier ist das nichts anderes. Es ist manchmal besser einfach mit dem Strom zu schwimmen und sich sich die Enttäuschungen zu sparen als dagegen anzuschwimmen und unter zu gehen." Auch wenn ich bei beidem nur dieses Ende sah. Was mir allerdings auch recht war. Ich verschwendete nur nicht gern Energie auf etwas das ich eh als sinnlos erachtete. "Ich kann dir helfen. Aber die Gänge sind jetzt nicht wirklich eine Möglichkeit nach Draußen zu kommen." Auch wenn ich immer aussah als wenn mir alles egal wäre, was es irgendwo teils auch war, ich war niemand der nicht trotzdem versuchte zu helfen. "Bis der Unterricht begonnen hat dürfte das schwer sein, aber dann wird es auch wegen der Wächter komplizierter. Wenn du durch den Personaleingang der Cafeteria gehst bist du auf der Seite des Gebäudes das du zum Übergang zu den Unterkünften kommst. Aber bis dahin zu kommen ohne gesehen zu werden ist schwer." Ich konnte dafür sorgen das sie den Fluchtweg nach draußen nahmen, dann wären sie auf der anderen Seite um sich zu sammeln. Selbst die Wächter würden dann eher weniger darauf achten was auf der anderen Seite war. Dazu brauchte ich aber den Alarm.