Einst vor hunderten von Jahren strahlte die alte Festung. Der Ort der inzwischen zu einem Wald geworden war der dieses Geheimnis alter Zeit hütete war ein anderer als damals. Dies war der Grund aus dem Miléne den Weg dorthin auf sich nahm. Einer der Gründe, denn sie hatte einen weiteren der sie dorthin führte. Eine Zeit war es schon her das sie eine Reinblüterin auf die Cross Academie schickte, um sie in Sicherheit zu wissen. Das Mädchen hätte leicht etwas tun können als jemand kam um es anzugreifen, da war sich die Senatsvorsitzende sicher. Aber es hatte sich dagegen entschieden. Schon vor diesem Zwischenfall war ihr die Situation um die Familie bekannt gewesen. Es kamen selbstverständlich auch bei ihr Gerüchte und Geschichten an. Und spätestens als das Mädchen vor dem Senat stand, weil man ihr die Entscheidung mitteilen wollte akzeptierte sie das ohne eine wirkliche Reaktion zu zeigen. Erkundigungen nach dem Mädchen zeigten auf, dass sie sich wenig sozial zeigte und weitgehend allein ihren Alltag zu fristen schien. Reinblüter waren mächtig und auch wenn sie bislang keine Absicht zeigte etwas zu tun das andere gefährden konnte, war ein reinblüter Vampir auf Abwegen durchaus eine Gefahr. Orte die zu gut besucht waren gefielen der jungen Frau nicht, weshalb sie diesen Ort ausgewählt hatte. Auf die Art konnte sie mit ihr sprechen und gleichzeitigen einen Ort ihrer Vergangenheit aufsuchen. Die weiten ihres Kleides streiften über den Boden als sie am Ufer des Sees entlang lief und sich auf einer hochstehenden Wurzel niederließ.

Die Vampirin schaute auf als sie eine Stimme vernahm. Sie war im Grunde kein Mädchen mehr, sondern eine 'junge' Frau, aber Miléne betrachtete sie als ein Mädchen aufgrund ihres Alters. Außerdem und dies war für sie ausschlaggebend war sie hatte wenig Erfahrungen im Leben außerhalb ihrer vertrauten Umgebung. Ihr war nicht unbekannt das Ayano sehr behütet aufgewachsen war und auch später so gelebt hatte. Solche Sachen zu wissen war ihre Aufgabe. Seit sie Ayano zur Cross Academy hat schicken lassen hatte diese sich nicht verändert. Noch immer erweckte sie den Eindruck als wäre sie allenfalls eine stumme Beobachterin, jemand der einen Film sieht ohne daran teilzunehmen oder sich dafür zu interessieren.
"Guten Abend, Ayano-san. Ich hoffe du hast gut hergefunden." Miléne erhob sich von ihrem Platz bevor sie die Schülerin begrüßte.
Ihre Augen ruhten auf dem Gesicht der soeben eingetroffenen. "Entschuldige die kurze Mitteilung mit der ich dich herbestellt habe. Ich habe mich erkundigen wollen ob du dich gut hast einleben können."